Nationalfeiertag abgesagt

Wie gestern Abend bekannt wurde, ist der Nationalfeiertag heuer abgesagt worden. Der Sprecher des Parlamentarischen Komitees erklärte dazu: “Die verantwortlichen Volksvertreter(wir entschuldigen uns an dieser Stelle und für alle folgenden Formulierungen einer geschlechtergerechten Sprache für die Störung des Leseflusses)Innen konnten sich bezüglich der Inhalte und Intentionen des Nationalfeiertages nicht einigen. Im Zentrum der Debatte stand die Frage, was eigentlich gefeiert werden soll.”

Nach diversen Anhörungen von Sachverständigen sei man in der Debatte zu der Einsicht gekommen, “dass Nationen und Grenzen obsolet geworden seien, weil sie nicht der gesellschaftlichen Realität von Migration, Zugehörigkeit und transnationalen Lebensrealitäten entsprechen.”

Verschiedene ExpertInnen warnen überdies davor, dass Nationalismus negative gesellschaftliche Konsequenzen habe und der Emanzipation von Individuen widerspräche, da andere gesellschaftliche Ungleichheiten hinter einem gemeinsamen ‘wir’ verdeckt werden würden.

Eine Vertreterin des Komitees äußerte sich zum weiteren Vorgehen: “Welche realpolitischen Folgen die Entscheidung nach sich zieht, sollte in einem Dialog mit der Zivilgesellschaft diskutiert werden.”

 

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Nationalfeiertag abgesagt: Reaktionen

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Meldung kam es in einigen Kärntner Gemeinden zu spontanen Unruhen.

In Wien bestehen außerdem weiterhin Bedenken wegen der traditionellen Heeresschau, die zuletzt wegen der Schäden auf den Grünflächen am Heldenplatz in die Kritik geraten war. Diese wird heuer auf ein Abschiedskonzert des Militärorchesters reduziert. Vom zuständigen Ministerium wurde die Umgestaltung mit den notwendigen Einsparungen im Heeresbudget begründet.

Dennoch reagierten die Menschen in der Hauptstadt gelassener: “Sollten die Menschen morgen trotzdem in Feierlaune geraten”, so eine Passantin, “empfehle ich ihnen, egal welchen Pass sie besitzen oder nicht besitzen, mit FreundInnen und Bekannten und Menschen, die sie schon immer mal kennenlernen wollten, gemeinsam zu feiern, wie schön eine Welt ohne Staat, Nation und Grenzen wäre.”

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